Festlicher Empfang zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit Hédé
Sprachliche Barrieren waren schnell überwunden, Sympathien flogen hin und her, und das wunderschöne Ambiente eines alten Artländer Bauernhauses hob die Stimmung zusätzlich: Bis tief in die Nacht feierten Deutsche, Franzosen, Polen und Engländer auf der Diele bei Elting-Bußmeyer in Vehs.
Gut gelaunt, locker, gastfreundlich – die Badberger zeigten sich von ihrer besten Seite. Der Artländer Trachtenbund gefiel einmal mehr durch wahrlich mitreißende Tänze in prachtvollen Kostümen, humorvoll moderiert von Marion Meyer zu Drehle.
„Ein Freund ist schwer zu finden, aber leicht zu verlieren“, hatte Tobias Dörfler mit einem französischen Sprichwort die Bedeutung dieser Partnerschaft betont. Zweisprachig – „nur möglich dank der Übersetzung von Silke Steiger“ – gab der Bürgermeister einen Abriss der engen Bindung zur Gemeinde Hédé-Bazouges, die für ihn im Juni 1992 mit einer gemeinsamen Reise junger Menschen nach Frankreich begann.
Initiiert von Hans-Ulrich Schmitz, Lehrer am AGQ, seien vermeintliche Grenzen und Hürden schnell überwunden worden. Er habe positive Erinnerungen an diese Erfahrung. Demokratie, ein offenes Europa, Toleranz und Rücksichtnahme seien keine Selbstverständlichkeiten. Die gewonnenen Freiheiten würden aktuell durch besorgniserregende nationalistische Tendenzen gefährdet. „Ich bedanke mich vor allem bei den nicht-politischen Beteiligten, die viel Herzblut investiert haben“, betonte er.
Der Trachtenbund, demnächst auf dem Niedersachsentag engagiert, präsentierte unter viel Beifall seinen ältesten Tanz aus dem Jahr 1796. Ehrungen für den Vorsitzenden Schmitz, Kassierer Helmut Behnke und Barbara Thomas aus dem Gründungsteam des Partnerschaftsvereins schlossen sich an. Auch Janine Fendé würdigte als Präsidentin des Comité de Jumelage – stellvertretend für Hédés Bürgermeisterin – Verdienste um den Verein, dem sie viel Erfolg und ein langes Bestehen wünschte. Sie dankte allen, auch Samtgemeindebürgermeister Claus Peter Poppe, der in seinem Grußwort unterstrich, die Partnerschaft sei im europäischen Sinne vorbildlich, weil gerade die Bürger und Vereine sie mit Leben erfüllten.
Mariusz Olkowski, Gemeindesekretär aus dem befreundeten polnischen Ort Jonkowo, bezeichnete das Treffen als ein „außergewöhnliches Symbol und als Chance für neue kreative Entwicklungen“ für einen Austausch. „Ich brauche nicht zu betonen, dass ein gutes Miteinander nur Vorteile bringt für die Bevölkerung verschiedener europäischer Länder“, sagte er, gedolmetscht von Krzysztof Radtke. Die Freundschaft mit Badbergen werde besonders durch den Austausch von Jugendlichen gefestigt.
Nur als einzelne Persönlichkeit, aber umso dynamischer vertrat Lynn Clark die Englische Partnerstadt Wortham. „Sie ist sehr beliebt hier“, sagt Silke Steiger. Die zweite Vorsitzende des Vereins hatte großen Wert darauf gelegt, alle Gäste – darunter zahlreiche Jugendliche – privat unterzubringen. Ein Gedanke, der zum Gelingen beigetragen haben dürfte, erst recht, weil die Familie Fuest am Freitag auf dem Hof Fritsche-Rohsmann zu einem zünftigen Lagerfeuer eingeladen hatte.
Ungezwungen, fröhlich, zuletzt sogar ausgelassen, verlief der weitere Abend. Schmackhafte Gastgeschenke aus der Region, nur wenige offizielle Worte, aber viele internationale Gespräche – da konnte nichts mehr schiefgehen, zumal das Team von Elting-Bußmeyer besten Service bot. „Nach den bretonischen Tänzen explodierte die Stimmung. Wir haben bis nachts um zwei getanzt, und zwar alle Jahrgänge von 17 bis 70“, freuten sich Hans-Ulrich Schmitz und Silke Steiger tags darauf.
Lesen Sie den Artikel aus dem „Bersenbrücker Kreisblatt“ vom 10. Juli 2017: